Fremdsprachentag 2018

Der Fremdsprachentag 2018 findet am Mittwoch, dem 19. September 2018, in der Universität Paderborn statt. Im Programm sind Veranstaltungen für Englisch, Französisch und Spanisch.

Er wird gemeinsam veranstaltet von der Landessektion Englisch & Mehrsprachigkeit, dem Institut für Romanistik,dem Spanischlehrerverband NRW und dem Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung der Universität Paderborn (PLAZ).

Das Programm zum Fremdsprachentag finden Sie untenstehend oder als PDF-Datei hier.

 

Programm des Fremdsprachentages Paderborn 2018

Neue Unterrichtsformen und -themen in den modernen Fremdsprachen
auf der S I und S II (E, Sp, F)
Mittwoch, 19.09.2018, Universität Paderborn, B-, C- und H-Gebäude

 

9.00 Uhr Eröffnung der Verlagsausstellung und des Tagungsstandes

9.15 Uhr Eröffnung der Tagung

Vormittagsprogramm (9.45 -11.00 Uhr ODER 11.30-12.45 Uhr)
David Fermer (Köln): Authenticity – the key to an English reading experience           [09.45]
Dr. Peter Hohwiller (Landau): Flipped Classrooms – ein Modell für den Englischunterricht [09.45]
Dr. Christian Ludwig (Karlsruhe): Using Digital Tools in the EFL Classroom – Audio-Visual Competence and Beyond [09.45]
Dr. Dominik Banhold (München): Writing Skills 5/6 [09.45]
Dr. Katharina Leonhardt (Erfurt): Changeons les fenêtres à travers lesquelles nous regardons le monde – Interkulturelles Lernen durch Perspektivenwechsel [09.45]
Alexanderr Kraus (Kassel): Französisch unterrichten mit Medien, Apps und digitalen Lehrwerken [09:45]
Manuel Vila Baleato (Paderborn): ¡Vamos a leer en español! La integración de lecturas adaptadas en clase sustituyendo una unidad del libro [09.45]
Mara Büter (Paderborn): La convivencia de las culturas en Andalucía y aprendizaje global: Ein multiperspektivischer Zugang           [09.45]

11.00 Uhr Kaffeepause / Buch- und Medienausstellung
Prof. Dr. Frauke Matz / Ephrem Wellenbrock (Münster): Diversity in the EFL classroom: Aspekte der Vielfalt im Englischunterricht am Berufskolleg [11.30]
Prof. Dr. Peter Freese (Paderborn): The African-American Dream           [11.30]
Prof. Dr. Maria Eisenmann (Würzburg): Edu-Apps in EFL Teaching [11.30]
Dr. Martin Genetsch (Trier): Literarisch-ästhetische Kompetenz und digitale Bildung: WebQuests als Kontextualisierungsaufgaben im fremdsprachlichen Literaturunterricht [11.30]
Dr. Dorothee Kohl-Dietrich (Landau): Sprachbewusst? Kognitiv-linguistisch inspirierter Englisch-unterricht [11.30]
Eva Koos (Paderborn): Working with Texts in the EFL Classroom: Lehrbuchtexte als Türöffner für die Arbeit mit literarischen Texten         [11.30]
Sonja Maycock (Bielefeld): Et en plus je parle français – Förderung der Mündlichkeit und mündlichen Leistungsüberprüfung           [11.30]
Christine Adammek (Paderborn): Das Smartphone im Französischunterricht effektiv einsetzen  [11.30]
Claudia von Holten (Hamburg): Durch ein Glossar in die spanische Wortschatzarbeit                [11.30]
Melanie Arriagada (Wuppertal): Sprachmittlung: Augen zu und durch?! – Nein! Motivierende und innovative Sprachmittlungsaufgaben anhand spanischer Filme und Clips für die Sek I + II         [11.30]

12.45 Uhr Mittagspause / Buch- und Medienausstellung

14.15 Uhr Nachmittagsprogramm (14.15-15.30 Uhr)
Barbara Siebert (Oerlinghausen): Noch analog oder schon digital? Englischunterricht im
Berufskolleg [14.15]
Dr. Michael Mitchell (Paderborn): To Teach or Not To Teach Grammar: Language Acquisition Theories and Practical Teaching [14.15]
Louise Carleton-Gertsch (München): Shakespeare in der Sekundarstufe I [14.15]
Andreas Petermeier (Köln): Britain’s past and present – interkulturelle und transkulturelle Zugangsweisen im Englischunterricht der SII [14.15]
Wolfgang Biederstädt (Köln): Welchen Beitrag leistet der Englischunterricht auf dem Weg zur Bildungssprache? [14.15]
Eva Redeker (Moers): You will only fail to learn if you do not learn from failing – Fehler als Lerngelegenheiten im Englischunterricht [14.15]
Steffen Obeling (Köln): Visions d’avenir – Préparons nos élèves aux défis de demain           [14.15]
Prof. Dr. Aline Willems (Köln): Unterrichtsfeedback und die Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts: Einsatz von online Tools & Apps (Frz) [14.15]
Jana Lührmann (Münster): Die sinnvolle Integration der interkulturellen Kompetenz in den alltäglichen Spanischunterricht           [14.15]
Christian Bechthold (Paderborn): Gamifiziertes Lernen im Spanischunterricht: Über das Potenzial des digitalen Trends im Klassenzimmer – konkret an praktischen Beispielen                                   [14.15]

15.50 Uhr Ende der Tagung – 16.00 Uhr: Mitgliederversammlung E&M NRW

 

Anfahrt mit Bundesbahn/öffentl. Nahverkehr: Paderborn Hbf.; von dort erreichen Sie die Universität Paderborn innerhalb weniger Minuten mit den Linien 4 (Richtung Dahl), 9 (R. Kaukenberg), 11 (R. Fürstenallee), 68 (R. „Schöne Aussicht“. Alle Linien fahren direkt zum Stop „Uni/Südring“ bzw. „Uni/Schöne Aussicht“ (L. 68).

Parkplätze sind ausreichend und gratis auf dem Universitätsgelände vorhanden. - Für Fortbildungszwecke gibt es bis zu 5 Tagen Sonderurlaub pro Jahr, die Sie über Ihre Schulleitung beantragen können.

Da Veranstaltungen parallel liegen, sollte pro Schule mehr als ein Kollege/eine Kollegin teilnehmen.

 

Bitte melden Sie sich online an unter www.eum-nrw.de

 

Nach wie vor besteht die Möglichkeit, sich bei der Ankunft am Tagungsstand anzumelden. Dort erhalten Sie a) einen Tagungsplan mit Raumangaben und b) eine Bescheinigung zur Vorlage beim Finanzamt, da Ihre Aufwendungen steuerlich abzugsfähig sind, und ggf. für Ihre Personalakte.

 

Für Mitglieder des veranstaltenden Verbands sowie für LehramtsanwärterInnen und Studierende ist die Teilnahme frei. - Für Nichtmitglieder beträgt der Teilnahmebeitrag

€ 15.-. –

 

Zeitl. und inhaltl. Änderungen und Programmergänzungen sind möglich.

Veranstalter: Englisch & Mehrsprachigkeit Nordrhein-Westfalen, Deutscher Spanischlehrerverband NRW, Institut für Romanistik sowie Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung der Universität Paderborn (PLAZ)

 

 

Fremdsprachentag 2018 - Erläuterungen zu den Veranstaltungen

 

Programm Englisch

David Fermer (Köln): Authenticity – the key to an English reading experience
As a writer who spends considerable time in schools presenting his books to students, David Fermer has a unique insight into producing English language texts for young readers. His short novels for Cornelsen such as “The Amazing Adventures of Jack London” (Yr.5/6), “Coast to Coast” (Yr.8/9), “Frankenstein” (Yr.9), and “Riot” (Yr.10) are tailor-written for language learners in schools. Fermer shares his experience in this process and looks at why the authenticity of language and setting are the key to increased comprehension amongst students.

Dr. Peter Hohwiller (Landau): Flipped classrooms – ein Modell für den Englischunterricht
Im Vortrag geht es um den flipped classroom, bei dem bspw. ein grammatisches Phänomen den Lernenden nicht in der Schule durch die Lehrkraft, sondern zuhause durch ein Erklärvideo erläutert wird. Dieser umgedrehte Unterricht erfreut sich zunehmender Beliebtheit in den naturwissenschaftlichen Fächern an Schulen und wird durchaus erfolgreich an Universitäten weltweit praktiziert. Das beliebteste Tool des flipped classroom ist das Erklärvideo.

Auch wenn schon einige Fremdsprachenlehrkräfte damit begonnen haben, ihren Unterricht zu „flippen“: Es wäre verfrüht, hier von einer breiten Bewegung zu sprechen. Diesen günstigen Augenblick gilt es jedoch zu nutzen, um im Vortrag unter anderem über folgende Fragen nachzudenken:

  • Handelt es sich um beim flipped classroom um ein Konzept, das grundsätzlich für den Englischunterricht geeignet ist, oder bietet es sich nur für Teilbereiche des EU an? Und falls ja: für welche?
  • Inwiefern kann der flipped classroom als kompetenzorientiert verstanden werden, und wie kann er genutzt werden, um insbesondere produktive Kompetenzen zu schulen?
  • Welche methodischen Konsequenzen bringt das Konzept mit sich?

Welche fremdsprachendidaktischen Qualitätsmaßstäbe müssen in Bezug auf Erklärvideos gelten?

Dr. Christian Ludwig (Karlsruhe): Using Digital Tools in the EFL Classroom – Audio-Visual Competence and Beyond
The use of digital tools in the EFL classroom can be considered both a global trend and challenge at the same time and digital tools are on the verge of becoming the rule rather than the exception. In the first part of the workshop, I will reflect some emergent and prevalent trends in employing digital media in the classroom and explore ways of transcending the fallacy of digital dualism by discussing examples of how to teach 21st century skills with(out) digital media in the classroom. While the first part of the workshop is of a rather theoretical nature, the second part will give participants to try out some applications and gain hands-on experience.

Dr. Dominik Banhold (München): Writing Skills 5/6
Bei Korrekturen und in Kollegengesprächen stellt sich immer wieder eine deutliche Unzufriedenheit mit der Schreibkompetenz unserer Schüler heraus. Es ist mit Blick auf die gesamte schulische Laufbahn von großer Bedeutung, die Schreibkompetenz unserer Schüler von Beginn des Fremdsprachenunterrichts an systematisch und strukturiert zu entwickeln und zu fördern. Es gilt dabei, alters- und lernstandsgerechte Themen in verschiedenen Textsorten abzuhandeln und den Schülern Strukturwissen in Form von Kenntnissen über Textsortenmerkmale mitzugeben. Im Sinne eines integrativen Unterrichts und einer funktionalen Sprachbetrachtung sollte zudem für einen Schreibauftrag erforderliches grammatisches und lexikalisches Wissen vermittelt bzw. wiederholt werden. Unterricht, der die Schreibkompetenz der Schüler von Anfang an aufbaut, bietet ihnen somit Sicherheit in Form von allgemeingültigen Strukturkenntnissen und ein Verständnis davon, dass Sprache ihren Nutzern als Werkzeug zur Bewältigung bestimmter kommunikativer Aufgaben dient

Das Verfassen eines Textes erfordert Vorbereitung, Übung und Überarbeitung. Diesem Dreischritt folgend unterstützt die Fortbildung Englischlehrer mit praxiserprobten Übungen, Materialien und Methoden, die Schreibkompetenz ihrer Schüler in der 5. und 6. Klasse zu verbessern

Prof. Dr. Frauke Matz / Ephrem Wellenbrock (Münster): Diversity in the EFL classroom: Aspekte der Vielfalt im Englischunterricht am Berufskolleg
Was bedeutet „Vielfalt“ für die Lerngruppen im Englischunterricht am Berufskolleg?
Ausgehend von einer kurzen theoretischen Annäherung und Eingrenzung des diversity-Begriffs werden in diesem Workshop verschiedene Erscheinungsformen von Vielfalt sowie ihre konkrete Auswirkung auf den Englischunterricht thematisiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutieren Alltagsbeispiele, sichten vorgestellte Tools und erörtern fachdidaktische Modelle und Ansätze.

Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Freese (Paderborn): The African-American Dream
Do African Americans have the same chances of participating in the American Dream as other groups, or is the Dream “for whites only”? To answer this question, I will first present a survey of the situation of Blacks in the U.S. with regard to health, education, law enforcement, unemployment, and poverty and show that they are still significantly worse off than whites with regard to almost every criterion. To provide a historical horizon and deal with a topical issue by way of studying individual texts, I will then discuss two sequences of brief texts suitable for the advanced EL-classroom. The first sequence consists of Booker T. Washington’s opening speech at the Atlanta Exposition (1895), W. E. B. Du Bois’ enraged answer in his seminal The Souls of Black Folk (1903), and Dudley Randall’s masterful ballad “Booker T. and W. E. B.” (1969). The second contrasts Martin Luther King’s dream of equality as outlined in his famous 1963 speech in Washington with Afroman’s 2001 song “TheAmerican Dream,” which translates the Reverend’s clerical rhetoric into the ghetto rapper’s ironical slang.

Prof. Dr. Maria Eisenmann (Würzburg): Edu-Apps in EFL Teaching
Always online – this does not only apply for digital natives but also for digital immigrants. Digitisation of everyday life has become an integral and natural part of our society. By using mobile devices there is an almost unlimited availability of information and communication services. The corresponding apps used via smartphones, tablets or netbooks are an indispensable part of our students’ as well as our own lives. Therefore, they provide the opportunity to become a key tool in learning processes and enhance foreign-language skills. But what is the added educational value of these media for EFL teaching? How can these tools enrich foreign language teaching and learning? How beneficial are these tools for (digital) media literacy? The aim of this contribution is to give an overview of the range of edu-apps and show blended-learning scenarios by using mobile devices in EFL teaching.

Dr. Martin Genetsch (Trier): Literarisch-ästhetische Kompetenz und digitale Bildung: WebQuests als Kontextualisierungsaufgaben im fremdsprachlichen Literaturunterricht
In diesem Vortrag soll es um Kontextualisierung bzw. um das wide reading (vgl. HALLET 2007) als wichtigen Aspekt literarisch-ästhetischer Kompetenz gehen, der bislang von der Forschung vernachlässigt worden ist. Ausgehend vom Modell von DIEHR/SURKAMP (2015) wird zunächst literarisch-ästhetischer Kompetenz als Konzept erläutert, um dann Kontexttypen und Formen der Kontextualisierung im fremdsprachlichen Literaturunterricht darzustellen. Dabei soll das Modell der komplexen Kompetenzaufgabe nach HALLET (2011) erkenntnisleitend sein. Konkretisiert werden soll die Kontextualisierung von literarischen Texten am Beispiel von WebQuests, die als digitale tools in besonderer Weise Kontextualisierungsaufgaben modellieren helfen und anschlussfähig sind für eingeführte lerntheoretische und fachdidaktische Konzepte. Die These soll dabei lauten, dass WebQuests als Form des Internet-Lernens einen Beitrag dazu leisten kann, literarisch-ästhetische Bildung im Fremdsprachenunterricht auf zeitgemäße Weise zu unterrichten, ohne dabei die vielfältigen Erfordernisse digitaler Bildung zu vernachlässigen.

Dr. Dorothee Kohl-Dietrich (Landau): Sprachbewusst? Kognitiv-linguistisch inspirierter Englisch-unterricht
Die kognitive Linguistik geht davon aus, dass Sprache durch Erfahrungen, die Menschen mit ihrer physischen und sozialen Umwelt machen, geprägt und geformt wird. Die Beziehung zwischen einem sprachlichen Zeichen und seiner Bedeutung ist somit nicht arbiträr und kann erklärt und systematisch betrachtet werden. So stellen wir uns beispielsweise Zeit in räumlichen Kategorien vor (z.B. just in time (Raum), on Monday morning (Linie), at noon (Punkt)). Sprachen unterscheiden sich darin, wie sich Erfahrungen in sprachlichen Formen manifestieren (z.B. auf dem Bild => PICTURE AS SURFACE, in the picture => PICTURE AS FRAME/ CONTAINER). Aktuelle Ergebnisse fachdidaktischer Forschung lassen den Schluss zu, dass die Didaktisierung und systematische Integration kognitiv-linguistischer Erkenntnisse in den Fremdsprachenunterricht das Erlernen unterschiedlicher grammatikalischer und lexikalischer Phänomene erleichtern können. So schaffen kognitiv-linguistisch inspirierte Erklärungsmuster und Strategien Sprachbewusstheit, was besonders dann nützlich ist, wenn Interferenzen zwischen L1 und L2 erwartet werden. Im theoretischen Teil des Workshops erfolgt eine knappe Einführung in Grundkonzepte der kognitiven Linguistik. Im Praxisteil werden innovative Lehr-/ Lernmaterialien zu prepositions und phrasal verbs vorgestellt, die auf kognitiv-linguistischer Grundlage erstellt wurden. In einem weiteren Übungsteil sollen eigene Materialien zu tense and aspect entwickelt werden.

Eva Koos (Paderborn): Working with Texts in the EFL Classroom: Lehrbuchtexte als Türöffner für die Arbeit mit literarischen Texten
Laut PISA-Studie geben 42% aller 15-Jährigen an, nicht gerne zu lesen. Dabei ist Lesen eine Schlüsselkompetenz unseres Alltags. Ein wichtiges Ziel im Fremdsprachenunterricht ist es, eine Lernumgebung zu schaffen, die das Interesse an Literatur fördert. Literarische Texte im Unterricht helfen den Schülerinnen und Schülern neue Lebenswelten zu entdecken und tradierte Werte und Normen zu beleuchten und kritisch zu überdenken. (vgl. Frank Haß, Fachdidaktik Englisch, Stuttgart 2006, S.159).

Die Fragen, die dieser Workshop zu beantworten versucht, lauten: Wie kann man die Lust auf Literatur vermitteln und wie kann im Englischunterricht diese Überzeugungsarbeit geleistet werden? Wie kann man Bereitschaft und Interesse bei den Schülern wecken, damit sie sich eigenverantwortlich mit einem Text auseinander setzen?

In dieser Veranstaltung wird gezeigt, dass auch Lehrwerkstexte ein Türöffner für die Arbeit mit literarischen Texten sein können. Es werden verschiedene Unterrichtsideen und erprobte Methoden präsentiert, die helfen können, das Interesse und die Freude am Lesen fremdsprachlicher Texte zu fördern.

Barbara Siebert (Oerlinghausen): Noch analog oder schon digital? Englischunterricht im Berufskolleg
Die Realität junger Menschen ist in heutiger Zeit wesentlich mehr von der digitalen Welt bestimmt als noch im letzten Jahrzehnt. Diese Realität scheint jedoch im schulischen Unterricht nur zu einem kleinen Teil angekommen zu sein - allerdings hat die Nutzung und Verbreitung digitaler Medien für den Unterricht in den letzten Jahren schon etwas zugenommen, so stehen z. B. Plattformen / Übungsaufgaben / Texte im Netz zur Verfügung.

Dennoch basiert an vielen Schulen der Sprach-Unterricht noch überwiegend auf analogen Lehrwerken und Arbeitsblättern, obwohl moderne Lehrwerke auch meist über die entsprechenden Hinweise auf (digital zu erlangendes) Material und Unterrichtsmanager verfügen.

Diese Veranstaltung thematisiert, welche Möglichkeiten Lehrer im Englisch-Unterricht haben, digitale Medien einzusetzen und somit an das Nutzungsverhalten der heutigen Schülergeneration anzuknüpfen.

Die Einsatzmöglichkeiten für neue Medien im Unterricht werden anhand div. Beispiele dargestellt. Außerdem werden Möglichkeiten gezeigt, wie man "digitales" und "analoges" Lernen ineinandergreifend im Unterricht einsetzen kann. Anhand einer Auswahl geeigneter Apps und Lernarrangements werden Beispiele für den unterrichtlichen Einsatz vorgestellt.

Dr. Michael Mitchell (Paderborn): To Teach or Not To Teach Grammar: Language Acquisition Theories and Practical Teaching
Current teaching methods and textbooks are founded on a wide range of theories of second-language acquisition. Some of these claim that grammar cannot be taught, and that spending time trying to teach grammar is useless or even harmful. Others say a certain amount of focus on form is essential, while those in the middle believe that, even if teaching grammar is unnecessary it can speed up the process of learning. I will give a brief outline of these positions and their consequences before looking at the exciting new field of cognitive grammar, and finally pointing out that there are indeed ways that grammar can be very usefully involved in successful English language teaching, if we are prepared to look for radical new solutions.

Louise Carleton-Gertsch (München): Shakespeare in der SI
By the time students get to the Sekundarstufe II they are often a little intimidated by the idea of "doing" Shakespeare. But what if we introduced them to him earlier on? The stories are compelling and the themes - think jealousy, young love, loyalty, revenge - are universal and very relevant today, even for younger students. Added to which, it is also good to let students get a feel for the sounds and rhythm of the language right from the beginning.

In this workshop, we'll be exploring how students in Years 7 upwards can have first positive encounters with the Bard. We'll be looking at a variety of publications and media to do with the plays, as well as different ways of approaching the works to get the students engaged and motivated.

Andreas Petermeier (Köln): Britain’s past and present – interkulturelle und transkulturelle Zugangsweisen im Englischunterricht der SII
Dieser Beitrag befasst sich an ausgesuchten Beispielen mit der Frage, wie das Oberthema Britain's past and present zeitgemäß im Englischunterricht der Qualifikationsphase behandelt werden kann. Berücksichtigt werden dabei Möglichkeiten zur Entwicklung einer Inter- / Transkulturellen Kompetenz sowie zum Umgang mit verschiedenen Textformen, die den sprachlichen, kognitiven und sozialen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler Rechnung tragen.

Wolfgang Biederstädt (Köln): Welchen Beitrag leistet der Englischunterricht auf dem Weg zur Bildungssprache?
Seit langem stellt der Weg von der Alltags- zur Bildungssprache eine der großen Herausforderungen für viele Schulen dar. Keine andere Fertigkeit erweist sich für den schulischen Erfolg als so bedeutsam wie die Beherrschung einer angemessenen Bildungssprache. Daher rückt die Förderung sprachlicher Kompetenzen in allen Fächern immer stärker in den Mittelpunkt. In diesem Workshop werden Wege und Materialien präsentiert und diskutiert, die zur Stärkung der sprachlichen Bildung im Fachunterricht beitragen können. Dem Englischunterricht fällt im Rahmen eines solchen Konzeptes eine besondere Rolle zu, insbesondere bezogen auf

  • Methoden der Fremdsprachenvermittlung, die leicht auf andere Fächer übertragbar sind,
  • die Arbeit mit fachspezifischem Wortschatz,
  • die Förderung der Lesekompetenz,
  • vielfältige Methoden des input und output scaffolding.

Es werden vorhandene Synergieeffekte aufgezeigt, die für die Erarbeitung eines durchgängigen sprachsensiblen Mehrsprachenkonzeptes einer Schule genutzt werden können.

Eva Redeker (Moers): You will only fail to learn if you do not learn from failing – Fehler als Lerngelegenheiten im Englischunterricht
Schaut man auf seine Liste der wichtigsten Einflussfaktoren auf erfolgreiches Lernen, so findet man bei Hattie die Klarheit der Lehrperson, angemessenes Feedback oder auch eine gute Lehrer-Schüler-Beziehung ganz weit oben. Im Englischunterricht lassen sich diese Bereiche sehr gut an das Thema angemessener Umgang mit Fehlern anbinden und tatsächlich widmet John Hattie genau diesem Thema einen eigenen Unterpunkt im Kapitel „Der Platz des Feedbacks“ und wird dort sehr persönlich. Er zitiert seinen Lieblingspsychologen mit den Worten „Unsere Fehler sind sicher keine übermäßig feierlichen Dinge. In einer Welt, in der wir so sicher sind, dass sie uns trotz aller unserer Vorsicht unterlaufen, scheint eine gewisse Leichtigkeit des Herzens gesünder zu sein als diese übertriebene Nervosität ihretwegen.“ Er verweist auf Michel Jordan und seine Aussage in einem Werbespot: „Immer und immer und immer wieder bin ich in meinem Leben gescheitert. Und deswegen habe ich Erfolg.“ Fehler als Chancen begreifen, in ihnen eine Lernchance statt eines Scheiterns zu begreifen, das scheint Hattie ein Anliegen zu sein. Er möchte den Lerner in seiner Widerstandskraft gestärkt wissen, damit dieser sich traut, trotz drohender Fehler seinen Ideen und Impulsen zu folgen.

Welche Konsequenzen hat diese Haltung jedoch bezogen auf den Englischunterricht? Alle Fehler tolerieren? Die kommunikative Absicht über alles stellen und Korrekturen einstellen, um Schüler nicht zu vergraulen? Ist Spracherwerb nicht auf korrigierende Impulse angewiesen, so wie wir es im Erstspracherwerb auch intuitiv tun? Ich möchte mit Ihnen ins Gespräch darüber kommen, welche Strategien im Umgang mit Fehlern für Sie erfolgreich und praktikabel sind und warum, und gemeinsam mit der Teilnehmergruppe über Best Practice Beispiele „Dos und Don’ts“ der Fehlerkorrektur zusammenstellen, um Hattie für Englischlehrer zu einem wertvollen Beitrag zum Fachunterricht zu machen.

 

Programm Französisch

Dr. Katharina Leonhardt (Erfurt): Changeons les fenêtres à travers lesquelles nous regardons le monde – Interkulturelles Lernen durch Perspektivenwechsel
Erklärtes Ziel modernen Fremdsprachenunterrichts ist die Ausbildung kommunikativer Fertigkeiten und somit zugleich die Anbahnung interkultureller Handlungsfähigkeit als wichtige Voraussetzung für das Gelingen von Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen. Die nordrhein-westfälischen Kernlehrpläne für das Fach Französisch legen daher auf die Entwicklung interkultureller Kompetenzen einen starken Fokus. Das Verstehen kulturspezifischer Ausdrucksformen – sowohl der Ausgangs- als auch der Zielkulturen/-sprachen – setzt u.a. Perspektivenwechsel voraus, die es gezielt im Unterricht zu initiieren gilt. So vielschichtig der Bereich Interkulturalität im Fremdsprachenunterricht auch ist, so breit sind doch die Umsetzungsmöglichkeiten in entsprechenden Lerneinheiten, die in diesem Workshop exemplarisch ausgelotet und entwickelt werden sollen.

Alexander Kraus (Kassel): Französisch unterrichten mit Medien, Apps und digitalen Lehrwerken
Medienkompetenz sowie der sichere Umgang mit digitalen Medien sind fächerüberspannende Fähigkeiten, die in jedem Unterricht Berücksichtigung finden müssen. Im Fremdsprachenunterricht bieten sich im Hinblick auf die Förderung der zentralen kommunikativen Kommunikationen vielfältige Möglichkeiten des Einsatzes unterschiedlichster elektronischer Medien. Im Atelier wollen wir uns beschäftigen mit
• Möglichkeiten des Einsatzes digitaler Lehrwerke,
• der Vorstellung von (Learning-)Apps und
• methodischen Potentialen i. H. auf fokussierte Kompetenzschulung im Französischunterricht.
Nach einem Überblick gebenden Input zu Beginn sollen Sie Gelegenheit zur eigenen Erprobung haben. Bringen Sie daher bitte Ihren Laptop oder Ihr Tablet mit, um erste Ideen selbst umsetzen zu können

Sonja Maycock (Bielefeld): Et en plus je parle français – Förderung der Mündlichkeit und mündlichen Leistungsüberprüfung
Ziel des modernen Französischunterrichts ist es, dass Schüler*innen am Ende ihrer Laufbahn in unterschiedlichen Situationen im Französischen kommunikativ zurechtkommen – natürlich auf unterschiedlichem Niveau. In diesem Workshop werden Anregungen zur Vermittlung und Überprüfung der funktionalen kommunikativen Kompetenz Sprechen in der Sekundarstufe I und II gegeben und mit konkreten, praxisorientierten Anwendungsbeispielen verknüpft. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem besonderen Anspruch der mündlichen Kommunikation in der Fremdsprache und ihrer Förderung durch kooperative Spracharbeit und unterstützende Lernarrangements. Auch die Möglichkeiten der Evaluation sprachlichen Handelns werden angesprochen. Aufgabenbeispiele, Checklisten und Prüfungskonzepte bieten dabei Anlass zu Austausch und Diskussion und liefern Anregungen für die eigene Unterrichtspraxis.

Christine Adammek (Paderborn): Das Smartphone im Französischunterricht effektiv einsetzen
Nur wenige können sich heutzutage noch ein Leben ohne Smartphone vorstellen. Es ist zu unserem ständigen Begleiter geworden, dessen unterschiedlichste, teils innovative Funktionen den Alltag erleichtern, aber auch vehement beeinflussen. In den Schulen, vor allem im Unterricht, herrscht häufig ein Smartphone-Verbot, da es die Schüler*innen in vielerlei Hinsicht vom wesentlichen Geschehen ablenkt. Der Workshop zeigt auf, wie das Smartphone sinnvoll und zielgerichtet im Französischunterricht eingesetzt und gleichzeitig ein bewusster und reflektierter Umgang mit diesem geschaffen werden kann. Bringen Sie, wenn möglich, bitte Ihr Smartphone mit.

Steffen Obeling (Köln): Visions d’avenir – Préparons nos élèves aux défis de demain
Ob es um medizintechnischen Fortschritt, innovative Fortbewegungsmittel, erneuerbare Energien oder die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung geht: Die Zukunft stellt an unsere Schüler*innen große Herausforderungen. Zur Vorbereitung auf zukünftige Berufs- und Aufgabenfelder in einer zunehmend vernetzten Welt soll der Französischunterricht sprachliche Handlungsfähigkeit aufbauen und festigen. Der Referent zeigt Möglichkeiten auf, das Thema visions d’avenir motivierend, kompetenzorientiert und abiturvorbereitend im Unterricht zu erschließen. Die Beispiele stammen zum Teil aus dem Lehrwerk Horizons.

Prof. Dr. Aline Willems (Köln): Unterrichtsfeedback und die Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts: Einsatz von online Tools & Apps
Feedback zur Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts hat durch die Hattie-Studie und die Inklusionsdebatte an Bedeutung gewonnen. Um der veränderten Lernlandschaft gerecht zu werden, sind Lehrkräfte dazu ‚gezwungen‘, Neues auszuprobieren. Anschließend gilt es zu überlegen, was fortgeführt bzw. adaptiert werden sollte. Einige Evaluationsmethoden fordern jedoch viel Zeit für die Auswertung ein. Digitale Alternativen tun dies häufig automatisch, so dass nur noch die Ergebnisse interpretiert werden müssen. Im Workshop werden kostenlose Möglichkeiten vorgestellt, ausprobiert und bezüglich Vor- und Nachteilen sowie Einsatzmöglichkeiten (an der eigenen Schule) bewertet. Um interaktiv arbeiten zu können, wäre es hilfreich, wenn Sie ein internetfähiges Gerät (Laptop, Tablet oder Smartphone) mitbrächten.