Fremdsprachentag 2019

Der Fremdsprachentag 2019 findet am Mittwoch, dem 18. September 2019, in der Universität Paderborn statt. Im Programm sind Veranstaltungen für Englisch, Französisch und Spanisch.
Er wird gemeinsam veranstaltet von der Landessektion Englisch & Mehrsprachigkeit, dem Institut für Romanistik, dem Spanischlehrerverband NRW und dem Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung der Universität Paderborn (PLAZ).
Das Programm zum Fremdsprachentag finden Sie untenstehend oder als PDF-Datei hier.

9:00 Uhr Eröffnung der Verlagsausstellung und des Tagungsstandes
9:15 Uhr Eröffnung der Tagung
Vormittagsprogramm (9:45 - 11:00 Uhr oder 11:30 - 12:45 Uhr)

UhrzeitReferent/inThema
9:45 UhrDoris KreuzkampEnglisch motivierend und differenzierend unterrichten bei angehenden KinderpflegerInnen und ErzieherInnen
9:45 UhrDr. Peter HohwillerNigeria in Helon Habila’s Oil on Water
9:45 UhrBernd WickMündlichkeit fördern in heterogenen Lerngruppen
9:45 UhrDr. Dominik BanholdKommunikativer Grammatikunterricht im Fach Englisch in der Sekundarstufe
9:45 UhrCarina WernWe are all the same but different: durch Differenzierung Lernprozesse im modernen Fremdsprachenunterricht individualisieren
9:45 UhrVictoria del Valle LuquePlace à la performance ! Methoden des Improvisationstheaters im Französischunterricht
9:45 UhrChristine AdammekMotivierende Lernzugänge durch neue Medien im Französischunterricht
9:45 UhrMara BüterMúsica, política e historia: Chilenische Lieder im Spanischunterricht
9:45 UhrChristoph DrögeNeue Medien in den modernen Fremdsprachen – Impulse für den Spanischunterricht

11:00 Uhr Kaffeepause / Buch- und Medienausstellung

UhrzeitReferent/inThema
11:30 UhrBarbara SiebertEnglischunterricht in den Fachklassen des dualen Systems: Die Herausforderung fremdsprachlicher Kompetenzorientierung und branchenspezifischer Kommunikation
11:30 UhrDr. Christoph SingerTeaching Instagram-Poetry
11:30 UhrBernd WickWer nicht hören kann, darf üben“ – Systematisches Training des ‚Hör-/Sehverstehens‘ in G9
11:30 UhrProf. Dr. Peter FreeseCompetence, Empathy, and the Junk Shop of Inert Knowledge: The Plight of Literature in the Advanced EFL-Classroom
11:30 UhrChristoph UllrichDigitale Medien sinnvoll einsetzen - Effektiv motivieren und fördern
11:30 UhrPeter WinzPraxisorientierte Modelle für mündliche Überprüfungen und Klassenarbeiten (Frz)
11:30 UhrOliver KastenMedienkompetenz als Bildungsaufgabe (Frz)
11:30 UhrAhu DoganLa dictadura a través de la ficción – Erarbeitung der Folgen der Diktatur in Chile anhand eines audiovisuellen Mediums
11:30 UhrAmparo Elices MacíasMehr als nur die „besondere Stunde“ – der Einsatz neuer Medien im frühen Fremdsprachenunterricht Spanisch

12:45 Uhr Mittagspause / Buch- und Medienausstellung

14:15 Uhr Nachmittagsprogramm (14:15 - 15:30 Uhr)

UhrzeitReferent/inThema
14:15 UhrProf. Dr. Frauke Matz / Ephrem WellenbrockEnglischunterricht am BK im Zeichen von Vielfalt: konkrete Auswirkungen auf Planung und Durchführung von Unterricht am Berufskolleg
14:15 UhrDr. Michael Mitchell'Dark Continent'?: “Voices from Africa with a Focus on Nigeria”
14:15 UhrProf. Harald Weisshaar (Tübingen)„Haben Sie Lektüren für heterogene Klassen? - Selbstverständlich!“
14:15 UhrMatthew EllmanGetting a balanced grammatical diet
14:15 UhrPeter WinzSystematisches Training des Hörverstehens vom ersten Lernjahr bis zur Sekundarstufe II (Frz)
14:15 UhrKatrin Henk Grammatik üben – aber wie? (Frz)
14:15 UhrEva Diaz GutiérrezConocer las mil caras del turismo gracias a las nuevas tecnologías en los últimos niveles de secundaria* (Sek II / Abitur)
14:15 UhrSybille Leienbach Breilmann/Tanja HagenhoffFluch oder Segen? – Ein Plädoyer für einen konstruktiven Umgang mit Übersetzungstools im modernen Spanischunterricht am Berufskolleg
14:15 UhrMartin WolterDigitale Möglichkeiten zur Förderung der Mündlichkeit im Spanischunterricht

15:50 Uhr Ende der Tagung – 16.00 Uhr: Mitgliederversammlung E&M NRW

Erläuterungen zu den Veranstaltungen

Programm Englisch

Doris Kreuzkamp (Osnabrück): Englisch motivierend und differenzierend unterrichten bei angehenden KinderpflegerInnen und ErzieherInnen

Sie unterrichten Englisch an einer Berufsfachschule mit dem Schwerpunkt Kinderpflege, Sozialassistenz oder Erzieher/-innen? Dann stellt der Englischunterricht für Sie eine besondere Herausforderung dar, denn in minimalen Wochenstunden soll eine heterogene Gruppe zumindest die Basics der englischen Sprache in Wort und Schrift erlernen und anwenden. Wie werde ich allen gerecht, wie motiviere ich diese heterogene Lerngruppe? In diesem Workshop stellen wir Ihnen vor, wie dieses über Themen, die direkt aus dem zukünftigen Berufsfeld der Schüler/-innen stammen, gelingen kann. Im Rahmen des Workshops werden praktische Beispiele aus dem neuen Lehrwerk Work with Children vorgestellt und exemplarisch unterschiedliche Abschnitte aus den Units erarbeitet. Einem lebendigen Austausch mit Kolleg(inn)en werden sicherlich neue Impulse und Inspirationen für Ihren Englischunterricht folgen.

Dr. Peter Hohwiller (Landau): Nigeria in Helon Habila’s Oil on Water

Due to new curricular demands, a good many teachers in NRW are currently looking for literary representations of Nigeria that fulfil the two prerequisites that any novel for classroom use must fulfil: teachability and relevance. And Helon Habilas 2010 novel Oil on Water certainly meets these requirements – and some more. In this talk, the novel’s didactic potential and some of its methodological implications will be discussed. In conclusion, a possible teaching sequence will be outlined, a sequence that can bring the novel’s intricate representation of Nigeria to the fore.

Bernd Wick (Tübingen): Mündlichkeit fördern in heterogenen Lerngruppen

Mit zunehmender Heterogenität auch in den Klassenzimmern der weiterführenden Schulen / der SEK I (und z.T. sogar der SEK II) rückt die Frage nach der passgenauen (individualisierten) Kompetenzvermittlung immer weiter ins Zentrum des täglichen Unterrichtshandelns. Am Beispiel der Fertigkeit (monologisches und dialogisches) „Sprechen“ sollen einige praxisnahe Strategien zur Differenzierung vorgestellt werden. Im Rahmen der Veranstaltung wird weiterhin gezeigt, wie lehrwerksunabhängige Materialien von EKS (u.a. „Mündliche Prüfungen Englisch“, „Speaking better English“, „Words in Context“, „Großer thematischer Englischwortschatz“, „Speaking Games”) die Lehrkräfte dabei unterstützen können.

Dr. Dominik Banhold (Aschaffenburg): Kommunikativer Grammatikunterricht im Fach Englisch in der Sekundarstufe

Die Integration ausgewählter grammatischer Inhalte in mündliche Kommunikation stellt uns im Englischunterricht immer wieder vor Herausforderungen. Dabei ist uns allen klar, dass im Zentrum des Erlernens einer Sprache die zielgerichtete Anwendung grammatischer Strukturen in ihrer originären Form, nämlich in der mündlichen Kommunikation, stehen sollte. Unsere Schüler sollen grammatische Strukturen nicht bloß lernen, sondern sie funktional für Gespräche nutzen. Der Beitrag unterstützt Englischlehrer mit praxiserprobten Übungen, Materialien und Methoden ihren Grammatikunterricht in den Klassen 5 bis 10 schülerzentriert, interaktiv und differenzierend zu gestalten, um sowohl die kommunikative Kompetenz der Schüler als auch ihre grammatische Korrektheit im kommunikativen Kontext zu verbessern.

Carina Wern (Frankfurt/M.): We are all the same but different: durch Differenzierung Lernprozesse im modernen Fremdsprachenunterricht individualisieren

Der moderne Fremdsprachenunterricht steht in der heutigen pluralistischen Gesellschaft vor der Herausforderung, der stetig wachsenden Heterogenität der Lerngruppen mit einer individuellen Förderung aller Schüler*innen gemäß ihrer persönlichen Lernvoraussetzungen zu begegnen. Lehrkräfte können ihren Lerngruppen durch differenzierte Unterrichtsarrangements eine Individualisierung der Lernangebote ermöglichen, welche die persönlichen Lernprozesse eines jeden Lerners unterstützen. Dazu werden im Workshop unterschiedliche Methoden zur alltäglichen Implementierung von Differenzierungs- und Individualisierungsangeboten im modernen Fremdsprachenunterricht vorgestellt, die für die Lehrkräfte kaum Mehrarbeit darstellen. Der Workshop wird mit einem kurzen Input-Vortrag eröffnet. Anschließend werden erprobte Praxisbeispiele aus dem Unterricht vorgestellt, welche die Seminarteilnehmer*innen im Doppeldeckerprinzip selbst ausprobieren und evaluieren können. Abschließend bietet der Workshop Raum für Erfahrungsaustausch und Diskussion.

Barbara Siebert (Oerlinghausen): Englischunterricht in den Fachklassen des dualen Systems: Die Herausforderung fremdsprachlicher Kompetenzorientierung und branchenspezifischer Kommunikation

Als Lehrkraft im dualen System soll man im Englischunterricht „authentische“ Handlungssituationen so gezielt einsetzen, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler in den verschiedensten Branchen und Ausbildungsberufen vom Unterricht profitieren. Dabei gilt es auch, den Schülerinnen und Schülern in äußerst heterogenen Lerngruppen gerecht zu werden. Diese Veranstaltung thematisiert, welche Möglichkeiten, Materialien und Methoden Lehrkräfte im Englisch-Unterricht nutzen können, um die geforderte Kompetenzorientierung umzusetzen und auf verschiedenen Niveaustufen (gleichzeitig) zu unterrichten. Anhand ausgewählter Beispiele werden Einsatzmöglichkeiten von Texten, Themen und Medien dargestellt. Außerdem werden Möglichkeiten gezeigt, wie "digitales" und "analoges" Lernen den Unterricht beleben und die Unterrichtsvorbereitung erleichtern können.

Dr. Christoph Singer (Paderborn): Teaching Instagram-Poetry

For years now Instagram-poets have been reinvigorating a genre that was largely considered out-dated, pretentious and irrelevant. Influencers like Rupi Kaur, Atticus or Mari Andrew use Instagram to create multi-modal poetry that attracts millions of readers on and off digital platforms. While the artistic merits of these poems often remain questionable, it is hard to dispute their popularity and influence on the current perception of poetry. Concerning the TEFL-classroom, the poems’ high accessibility, authenticity, brevity and their epigrammatic style not only allow for a seamless integration into the curriculum. More importantly, these texts encourage various approaches to poetry in general, comparisons with ‘classic’ and canonized authors, reflections on the (mis-)use of social media and a number of creative writing tasks, such as the creation and publication of Instagram-poetry by students.

Bernd Wick (Tübingen): „Wer nicht hören kann, darf üben“ – Systematisches Training des ‚Hör-/Sehverstehens‘ in G9

Die Implementierung des neuen Kernlehrplans in NRW und die damit einhergehende flächendeckende Einführung von G9 rückt einige didaktische und methodische Fragestellungen in den Fokus des Fremdsprachenunterrichts: darunter auch die Frage nach dem systematischen Training der verschiedenen Skills und Kompetenzen in einem heterogenen Lernumfeld. Neben vielen Neuerungen bringt das G9 auch mehr Zeit zum Üben. Am Beispiel der Fertigkeit ‚Hör-/Sehverstehen‘ soll gezeigt werden, wie spiralcurricularer und nachhaltiger Kompetenzaufbau bereits von Anfang an gelingen kann. Der Vortrag schlägt hierbei einen Bogen von der Phase des Übergangs (zwischen Grundschule und weiterführender Schule) bis hin zur Qualifikationsphase.

Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Freese (Paderborn): Competence, Empathy, and the Junk Shop of Inert Knowledge: The Plight of Literature in the Advanced EFL-Classroom

I will survey the frame set for the teaching of literature by the competitive curricula of our sixteen Bundesländer jealously guarding their cultural sovereignty; look at the effects of the constant strife about the best or even the only classroom approach to literary texts and suggest that it is counterproductive, deal with what I consider the harmful consequences which the new Kompetenzpädagogik has for literature teaching; and end by making a case for the indispensable role of the increasingly devalued literature in the foreign language-classroom.

Christoph Ullrich (Lemgo): Digitale Medien sinnvoll einsetzen - Effektiv motivieren und fördern

Digitale Medien bestimmen vielerorts das Alltagsleben sowohl von Schülern als auch von Lehrern. Im Unterricht werden sie allerdings noch vorwiegend stiefmütterlich behandelt. In diesem Workshop möchte der Referent zeigen, wie sich digitale Medien auch im Fremdsprachenunterricht ohne großen Aufwand einsetzen lassen. Im Workshop werden Internetseiten und Apps vorgestellt, die im Unterricht eingesetzt werden können, um die Motivation auf Seiten der Schüler zu erhöhen, aber auch die Sprechfertigkeiten zu unterstützen. Die Teilnehmer haben Gelegenheit einige Tools auszuprobieren und kritisch zu reflektieren.

Prof. Dr. Frauke Matz / Ephrem Wellenbrock (Münster): Englischunterricht am BK im Zeichen von Vielfalt: konkrete Auswirkungen auf Planung und Durchführung von Unterricht am Berufskolleg

Welche konkreten Auswirkungen auf den Englischunterricht am BK haben didaktische Überlegungen aus der Perspektive Vielfalt? Die Veranstaltung thematisiert die notwendigen und unausweichlichen Veränderungen in Planung und Durchführung von Unterricht. Werden sich die Phasen ändern? Welche Auswirkungen wird es auf unterrichtliche Methoden geben? Was ändert sich bei der Formulierung der Unterrichtsziele? Was bleibt eigentlich gleich? Neben einem Überblick über den aktuellen Forschungsstand werden wir anhand von konkreten Unterrichtsbeispielen (Differenzierungsansätze, Einbindung von eduapps) zeigen und diskutieren, wie sich möglicherweise Stunden aus der Perspektive Vielfalt ändern.

Dr. Michael Mitchell (Paderborn): 'Dark Continent'?: “Voices from Africa with a Focus on Nigeria”

After years of concentration on India, the curriculum now requires teachers to switch their attention to Africa, in particular Nigeria with its rich and vibrant postcolonial culture and literature. I will offer a brief survey of the issues and themes involved when dealing with this complex society, with a look at some of the important writers and how they might be approached in a context of global Englishes in a changing political and cultural environment.

Prof. Harald Weisshaar (Tübingen): „Haben Sie Lektüren für heterogene Klassen? - Selbstverständlich!“

Lesen im Fremdsprachenunterricht in einer heterogenen Klasse ist eine Herausforderung. Die neue Team Reader-Lektürenreihe für den Englischunterricht ermöglicht es allen Schülerinnen und Schülern, gleichwertig zum Zuge zu kommen und aktiv in die Lektürearbeit einbezogen zu werden. Der Verlag hat bekannte englische Kinder- und Jugendbuchautoren beauftragt, nach einem ausgeklügelten didaktischen Konzept Originalgeschichten für den differenzierenden Unterricht zu schreiben. Die Team Reader für die 5./6. sowie die 7. Klasse bieten ein kooperatives und positives Leseerlebnis, bei dem alle mitgenommen und motiviert werden, da bei den gemeinsamen Austauschphasen auch der Beitrag der schwächeren Lerner wichtig ist. In diesen Phasen werden der mündliche Austausch und damit die Ausdrucksfähigkeit gezielt gefördert.

Matthew Ellman (Royston): Getting a balanced grammatical diet

Many recent methodologies prioritise meaning over form when it comes to grammar teaching, but recent research suggests that explicit grammar instruction – the kind supported by English Grammar in Use – has a vital role to play in successful language acquisition. We’ll look at what teachers need to do to get the balance right and provide students with the right grammar ‘nutrients’ at each stage in their language development.

Programm Französisch

Victoria del Valle Luque (Hannover): Place à la performance ! Methoden des Improvisationstheaters im Französischunterricht

Das körperlich-ganzheitliche Auftreten (Mimik und Gestik, Blickverhalten und Körperhaltung, Stimmklang und Sprechtempo, usw.) beeinflusst in hohem Maße die mündliche Kommunikation. Nicht nur was wir sagen, sondern auch wie wir was sagen, spielt für kommunikative Interaktionen eine zentrale Rolle. Im Fremdsprachenunterricht kommt das Einüben körpersprachlicher, performativer Elemente leider oftmals zu kurz, da allein die schulischen Räumlichkeiten und die Größe der Lerngruppen bereits Hindernisse dafür darstellen. Anhand theaterpädagogischer Methoden und Anleitungen aus dem Improvisationstheater können jedoch kleinere performative Szenarien entwickeln werden, die der körperlichen Ganzheitlichkeit (sowie nebenbei auch der Spontanität) in der Kommunikation Rechnung tragen und die sich im regulären Unterricht einsetzen lassen. Außerdem bringen performative Szenarien eine gewisse „theatrale“ Ästhetik mit, die durch Witz, Überraschung und Verfremdung zu geistreichem Vergnügen im Französischunterricht führen kann. Im Workshop sollen Anregungen gegeben werden, wie kleinere monologische und dialogische Sprechakte mit Einbindung von Körpersprache (performance) durch Improvisationsübungen spielerisch und wirkungsvoll umgesetzt werden können.

Christine Adammek (Paderborn): Motivierende Lernzugänge durch neue Medien im Französischunterricht

„Ich kann das sowieso nicht!“, „Das ist viel zu schwer!“, „Ich wähle Französisch eh wieder ab!“ Kommen Ihnen diese Sätze bekannt vor? Trotz der relativ stabilen Schülerzahlen in der Sekundarstufe I verzeichnet der Französischunterricht einen erheblichen Einschnitt beim Übergang in die Sekundarstufe II. Der Workshop möchte sich mit diesem Problem des Motivationsverlustes in den höheren Lernjahren beschäftigen und anhand ausgewählter Motivationstheorien Konsequenzen für den Französischunterricht ableiten und diese mit praktischen Beispielen unterfüttern. Wie sieht ein motivierender Französischunterricht aus? Wodurch werden Jugendliche heutzutage überhaupt noch motiviert und was muss ich als Lehrkraft (noch alles) leisten?

Peter Winz (Ratingen): Praxisorientierte Modelle für mündliche Überprüfungen und Klassenarbeiten (S I/SII)

Mündliche Überprüfungen und Klassenarbeiten gewinnen zunehmend an Bedeutung. Wenn aber die Schulung der Sprechkompetenz das wichtigste Ziel des Französischunterrichts ist, dann muss sie bei der Leistungsbewertung eine tragende Rolle spielen. In der Praxis stellen sich jedoch viele Fragen:

  • Wie kann man mündliche Prüfungen und Klassenarbeiten im Französischunterricht gezielt und systematisch vorbereiten?
  • Wie kann man sie ohne großen Organisationsaufwand innerhalb der regulären Unterrichtsstunden durchführen?
  • Wie kann man mündliche Leistungen differenziert, gerecht aber auch zügig bewerten?

Der Workshop thematisiert diese Fragen an praxiserprobten Beispielen vom 1. Lernjahr an bis zur Sekundarstufe II.

Oliver Kasten (Coesfeld): Medienkompetenz als Bildungsaufgabe

Thema der Veranstaltung sind exemplarische Lehr- und Lernprozesse, die unter dem Primat der Pädagogik der systematischen Vermittlung von Medienkompetenzen im Unterricht dienen. Sie lernen, aktuelle lernförderliche Medien und Kommunikationstechnologien kennen, welche Ihre fachliche Arbeit bei der Vermittlung von Inhalten unterstützen und parallel Medienkompetenzen der Schülerinnen und Schüler fördern.

Peter Winz (Ratingen): Systematisches Training des Hörverstehens vom ersten Lernjahr bis zur Sekundarstufe II

Eine gezielte und nachhaltige Schulung der compréhension orale ist möglich durch

  • die konsequente Nutzung der vielfältigen Kommunikationssituationen des alltäglichen Französischunterrichts
  • strukturierte Lehrervorträge und -erzählungen („La/Le professeur raconte... “)
  • den durchdachtem Einsatz von Spielen, zeichnerischen Übungen und Phantasiereisen
  • die systematische Arbeit mit Transkriptionen von Hörtexten, die durch prägende „Aha“-Erfahrungen die Dekodierungsfähigkeit steigert
  • sinnvoll gegliederte Trainingssets (avant – pendant – après l’écoute), die die Lernenden schrittweise zum Hörerfolg führen.

Der Referent stellt praxiserprobte Unterrichtsbeispiele für die Sekundarstufe I und II vor.

Katrin Henk (Köln): Grammatik üben – aber wie?

Auch im modernen, kompetenzorientierten Französischunterricht, der in erster Linie auf die Entwicklung einer interkulturellen Handlungsfähigkeit abzielt, kommt man um die Vermittlung und das Training neuer grammatischer Strukturen nicht herum. Doch wie können grammatische Strukturen am sinnvollsten erworben und geübt werden? Im Workshop soll es darum gehen, welche Impulse neuere gebrauchsbasierte Sprach- und Spracherwerbstheorien für den Strukturerwerb im Fremdsprachenunterricht bieten. Dabei steht vor allem die Frage im Mittelpunkt, ob und wie auch bei älteren L2-Lernern implizite Sprachlernvorgänge begünstigt bzw. gefördert werden können. Mögliche Ansätze und Prinzipien werden an konkretem Übungsmaterial für den Französischunterricht der Sekundarstufe I vorgestellt.

Programm Spanisch

Mara Büter (Paderborn): Música, política e historia: Chilenische Lieder im Spanischunterricht
Protestlieder haben in Chile eine lange Tradition: Mitte der 1950er Jahre entstand die Musikerbewegung Nueva Canción Chilena als Ausdruck der Suche der kulturellen Identität und zur Thematisierung von sozialen Problemen. Sie sind Spiegel der gesellschaftlichen und politischen Geschichte. In dem Vortrag werden verschiedene Lieder für den Einsatz im Unterricht vorgestellt sowie in ihren historischen Kontext eingebettet. Dabei werden nicht nur die altbekannten Protestlieder, sondern auch neuere Lieder berücksichtigt. 

Christoph Dröge (Hamm): Neue Medien in den modernen Fremdsprachen - Impulse für Spanischunterricht
Die Neuen Medien sind ein fester Bestandteil der Lebenswelt der heutigen Schülerinnen und Schüler und sie geraten auch zunehmend in den Fokus des schulischen Alltags. Sie können auf vielfältige Art und Weise in den Fremdsprachenunterricht integriert werden und bieten hinsichtlich der gängigen Kompetenzbereiche der modernen Fremdsprachen unterschiedliche Möglichkeiten, das bestehende Unterrichtsrepertoire zu erweitern. Apps und Webtools sowie die entsprechende Technik eröffnen neue Wege zur Gestaltung von modernem Fremdsprachenunterricht und berücksichtigen dabei gleichzeitig aktuelle didaktische Prinzipien wie etwa Schüler- oder Handlungsorientierung. Ausgehend von authentischen und erprobten Einsatzmöglichkeiten im Spanischunterricht erhalten Sie neue Impulse für den zielführenden Einsatz von Neuen Medien.

Ahu Dogan (Düsseldorf): La dictadura a través de la ficción - Erarbeitung der Folgen der Diktatur in Chile anhand eines audiovisuellen Mediums
Das Thema Chile sociedad y cultura ist unter den Abiturvorgaben im Fach Spanisch zu finden. Zu einem gesellschaftlichen Aspekt gehört die Diktatur in Chile. Sie ist nicht abgeschlossen. Es finden immer noch Prozesse statt, Massengräber werden entdeckt und es wird immer noch nach Verschwundenen gesucht. Mithilfe eines audiovisuellen Mediums werden die grausamen Ereignisse während der Diktatur gezeigt. Die Kurzfilmszene basiert auf einer wahren Begebenheit, sodass eine Sensibilität für das schreckliche Ereignis, das eine chilenische Familie erleben musste, entwickelt wird.

Anhand eines Kurzfilms werden Unterrichtsideen vorgestellt, die einerseits in dieser Form im Unterricht eingesetzt werden können, andererseits auch als Impuls für die Planung einer Unterrichtsreihe mit audiovisuellen Medien dienen. Es werden verschiedene Erarbeitungsschritte wie globales, selektives und detailliertes Verstehen anhand einer Folge einer chilenischen Serie gezeigt. Zu dem bietet dieser Vortrag verschiedene Unterrichtsschritte von Einstieg, Erarbeitung, Sicherung bishin zur Festigung der Unterrichtsstunde.

Amparo Elices Macías (Schwerte): Mehr als nur die „besondere Stunde“ – der Einsatz neuer Medien im frühen Fremdsprachenunterricht Spanisch
Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht ist gewünscht und wird durch den Medienkompetenzrahmen NRW eingefordert. Auf jeden Fall steigert die Arbeit mit den neuen Medien die Motivation der Schüler und macht aus den Unterrichtsstunden, die „besondere Stunde“. 

Gleichzeitig ermöglichen Computer und Co. den Lehrern die Arbeit lernerzentriertes zu gestalten, bietet individuelle Fördermöglichkeiten und ermöglicht das kollaborative Arbeiten. Eine Vielzahl an Materialien, Apps und Programmen zum Fremdsprachenlernen stehen inzwischen zur Verfügung. Aber wie viel Medieneinsatz ist wirklich sinnvoll und effektiv im frühen Fremdsprachenunterricht Spanisch, sowohl in Regel- als auch in Laptop-Klassen?

Der Einsatz von Computern eröffnet uns nicht nur ein authentisches allzeit verfügbares Fenster zur spanischsprachigen Welt, sondern verwandelt unsere Klassenzimmer auch in Großraumbüros, in denen uns unterschiedliche Medien und Experten zur Verfügung stehen. Dabei muss auch der verantwortungsvolle Umgang reflektiert und geschult werden.

Der Vortrag und der Workshop wollen aufzeigen, wie man den frühen Fremdsprachenunterricht Spanisch in diesem Sinne und dem Alter der Lerner angemessen gestalten und organisieren kann. Es werden Texte, Materialien und Programme vorgestellt, die ausprobiert und beurteilt werden können. 

Eva Diaz Gutierrez (Berlin): Descubrir las mil caras del turismo gracias a las nuevas tecnologías en los últimos niveles de secundaria (Sek II/Abitur)
En este taller pensado para los últimos cursos de secundaria, trataremos el tema del turismo desde diferentes perspectivas y daremos voz a distintos protagonistas. Este recorrido nos llevará al Museo del Prado en Madrid, a Perú y a Costa Rica y en nuestra última etapa visistaremos diferentes metrópolis para tratar de cerca la polémica de los pisos turísticos. Con la ayuda de las nuevas tecnologías, se mostrarán ideas para convertir la clase en un espacio en el se pueda experimentar en primera persona el placer de viajar y descubrir nuevas realidades, pero también tomar conciencia de nuestras acciones.

Sybille Leienbach Breilmann/Tanja Hagenhoff (Köln): Fluch oder Segen? – Ein Plädoyer für einen konstruktiven Umgang mit Übersetzungstools im modernen Spanischunterricht am Berufskolleg
Für das Lesen und Schreiben spanischer Texte außerhalb des Unterrichts nutzen schon heute viele Schülerinnen und Schüler internetbasierte Übersetzungssoftware, wie zum Beispiel DeepL. Innerhalb kürzester Zeit können hiermit spanische Texte, insbesondere aus dem Bereich der Handelskorrespondenz, unkompliziert in die Muttersprache übertragen werden. Das vorbereitende Lesen eines Textes zu Hause bedeutet also nicht mehr zwingend, dass er auch in der Zielsprache gelesen wird. Schriftliche Hausaufgaben können mit Hilfe von Übersetzungsprogrammen ebenfalls schnell ins Spanische übertragen werden. Wie ist ein spanischer Schülertext zu beurteilen, der so entstanden ist? 

Wir werden in unserer Sektion darüber diskutieren, wie wir in unserem Spanischunterricht mit diesen technischen Möglichkeiten lernwirksam umgehen können, bzw. wie sich unser Unterricht an diese veränderten Rahmenbedingungen anpassen kann. Sollte die Förderung der Lese- und Schreibkompetenz nun vollständig in den Unterricht verlagert werden? Wie kann der Einsatz der Übersetzungssoftware im Unterricht kritisch reflektiert werden? Ideen und Perspektiven, die aus Beispielen aus dem Unterricht entwickelt wurden, werden zum Austausch vorgestellt.

Martin Wolter (Siegen): Digitale Möglichkeiten zur Förderung der Mündlichkeit im Spanischunterricht
Es mangelt nicht an Apps und digitalen Tools. Es gilt vielmehr zu klären, welche, wann und wie sie sinnvoll in den Spanischunterricht integriert werden können (Zierer 2017). Diese Fragen leiten uns durch den Workshop. Sie lernen zunächst verschiedene herramientas digitales kennen, mit denen Sie die Sprechkompetenz Ihrer Schüler*innen fördern können, und bekommen im Anschluss daran die Möglichkeit, diese auszuprobieren und damit Aufgaben für Ihren eigenen Spanischunterricht zu gestalten.


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Bitte melden Sie sich online an unter www.eum-nrw.de. Nach wie vor besteht die Möglichkeit, sich bei der Ankunft am Tagungsstand anzumelden.
Dort erhalten Sie a) einen Tagungsplan mit Raumangaben und b) eine Bescheinigung zur Vorlage beim Finanzamt, da Ihre Aufwendungen steuerlich abzugsfähig sind, und ggf. für Ihre Personalakte. Für Mitglieder des veranstaltenden Verbands sowie für LehramtsanwärterInnen und Studierende ist die Teilnahme frei. - Für Nichtmitglieder beträgt der Teilnahmebeitrag € 15.-.

Kontakt: eumnrw@gmx.net
Informationen im Internet: www.eum-nrw.de

Zeitliche und inhaltliche Änderungen und Programmergänzungen sind möglich.

Veranstalter: Englisch & Mehrsprachigkeit Nordrhein-Westfalen, Deutscher Spanischlehrerverband NRW, Institut für Romanistik sowie Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung der Universität Paderborn (PLAZ)