Fremdsprachentag 2023

Neue Unterrichtsformen und -themen in den modernen Fremdsprachen in der S I und S II (E, F, Sp)
Mittwoch, 13.09.2023
Universität Paderborn, B-, C- und H-Gebäude

Der Fremdsprachentag wird gemeinsam veranstaltet von der Landessektion Englisch & Mehrsprachigkeit NRW, dem Deutschen Spanischlehrerverband NRW, den Instituten für Anglistik und Romanistik der Universität Paderborn sowie dem dortigen Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ).


9.00 Uhr Eröffnung der Verlagsausstellung und des Tagungsstandes
9.15 Uhr Eröffnung der Tagung
Vormittagsprogramm (9.45 -11.00 Uhr ODER 11.30-12.45 Uhr)

UhrzeitReferent/inThema
9:45 UhrDr. Dominik BanholdCome talk to me! – Kommunikative Wortschatzarbeit
9:45 UhrDr. Annette KroschewskiBildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), SDGs (Sustainable Development Goals) und Global Education im Fach Englisch: Chances, Challenges, Learning Processes and Experiences
9:45 UhrElke LehmannDigitale Medien im Lektüreunterricht der Oberstufe
9:45 UhrBarbara SiebertSprachliche Handlungsfähigkeit: Kommunikative Kompetenz im Englischunterricht am Berufskolleg
9:45 UhrProf. Dr. Corinna KochAls Französischlehrkraft die Herkunftssprachen Russisch und Türkisch ohne eigene Sprachkenntnisse in den Französischunterricht einbeziehen: Systematische Hinweise zur mehrsprachigen Wortschatzarbeit mit den aktuellen Lehrwerksreihen Découvertes und À Plus
9:45 UhrJulia Tsaruhas-CarafaLe Sénégal en classe! „Le voyage de Yao“ als Ganzschrift und Film in der Sekundarstufe I
9:45 UhrHenning PeppelZur Hörverstehenskompetenzschulung im Spanischunterricht des Sekundarbereichs II
9:45 UhrDorothee Vogelsang/Olga WeißMás vale prevenir que cur(r)ar – Etablierung einer Feedbackkultur im Spanischunterricht

11:00 Uhr Kaffeepause / Buch- und Medienausstellung

UhrzeitReferent/inThema
11:30 UhrProf. Dr. Peter HohwillerFremdsprachliche Aufsätze effizienter korrigieren
11:30 UhrDr. Yvonne SchindlerAffirming Diverse Voices – Kulturelles Lernen mit Kinderbüchern im Jahrgang 5/6 anbahnen
11:30 UhrDr. Michael MitchellBritain After Brexit
11:30 UhrDr. Katharina von ElbwartLanguages matter! Sprachbewusster Englischunterricht am Berufskolleg
11:30 UhrAdrien PayetLa créativité au service de l’enseignement-apprentissage
11:30 UhrStefanie SchäfersFremdsprachenunterricht „digital“
11:30 UhrAlexander GropperMit Lehrwerk und Künstlicher Intelligenz – Blended Learning und Medienkompetenz im Spanischunterricht
11:30 UhrSimone ReifDer Einsatz von Mysteries im Spanischunterricht

12:45 Uhr Mittagspause / Buch- und Medienausstellung

14:15 Uhr Nachmittagsprogramm (14:15 - 15:30 Uhr)

UhrzeitReferent/inThema
14:15 UhrAngela BerkenkampEnglischunterricht in heterogenen Lerngruppen
14:15 UhrProf. Dr. Christian LudwigHello, my AI (co-)writer: Writing in the age of artificial intelligence
14:15 UhrDr. Ephrem WellenbrockHörverstehen im Zentralabitur Englisch am Berufskolleg ab 2025
14:15 UhrPeter Debray (Wuppertal) / Ulrich Dannenhauer (Solingen)Methodology Matters – Englischunterricht digital: nicht die App ist „cool“, sondern ihr didaktisch sinnvoller Einsatz
14:15 UhrKatinka HermesSprache in Szene setzen – Theaterpraktische Methoden im Französischunterricht
14:15 UhrSteffen ObelingZurück auf Los?! Behutsam in die Oberstufe mit Découvertes Transition
14:15 UhrMirko RufChatGPT in der Ausbildung von Fremdsprachenlehrkräften
14:15 UhrJavier Navarro"¿Es posible explicar el pasado de un modo fácil? "

15:50 Uhr Ende der Tagung – 16.00 Uhr: Mitgliederversammlung E&M NRW

Erläuterungen zu den Veranstaltungen

Programm Englisch

Dominik Banhold (Aschaffenburg): Come talk to me! – Kommunikative Wortschatzarbeit

Von Beginn an bis zu den Abschlussprüfungen ist es eine zentrale Aufgabe des Fremdsprachenunterrichts, den Wortschatz der Schülerinnen und Schüler thematisch und systematisch aufzubauen. Zugleich gilt es, sprachliches Material funktionsorientiert zu vermitteln und die kommunikativen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler zu stärken. Die Veranstaltung präsentiert anhand praxiserprobter Beispiele Grundlagen und Methoden der kommunikativen Wortschatzarbeit auf den Sekundarstufen I und II. Verschiedene Veranschaulichungen und Materialien sollen Ihnen Ideen und Impulse liefern, den Wortschatzaufbau Ihrer Schülerinnen und Schüler ohne großen Aufwand zielorientiert und nachhaltig zu gestalten. In diesem Zusammenhang wird auch zu diskutieren sein, inwiefern digitale Tools diesen Prozess unterstützen können.

Dr. Annette Kroschewski (Remscheidt/Wuppertal) Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), SDGs (Sustainable Development Goals) und Global Education im Fach Englisch: Chances, Challenges, Learning Processes and Experiences

Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) wird in den (neuen) Lehrplanvorgaben als eine wichtige Querschnittsaufgabe hervorgehoben. Welche Ziele und Möglichkeiten im Bereich BNE insbesondere im Fach Englisch eine wichtige Rolle spielen (können), soll in diesem Vortrag und Workshop an ausgewählten Beispielen veranschaulicht werden. Dabei sollen Bezüge zu den Nachhaltigkeitszielen bzw. Sustainable Development Goals (SDGs) und zu Global Education für verschiedene Themen und Altersstufen und BNE- Lernprozesse mit Blick auf praktische Umsetzungsmöglichkeiten und –erfahrungen exemplarisch vorgestellt werden.

Elke Lehmann (Berlin): Digitale Medien im Lektüreunterricht der Oberstufe

Digitale Medien bieten attraktive und zahlreiche Möglichkeiten der Interaktion und Visualisierung im Unterricht und steigern gleichzeitig spürbar die Lernbereitschaft der Schüler/innen durch die Anknüpfung an deren Lebenswelt. Doch beim Einsatz von digitalen Tools gilt weiterhin: Content matters. Ein wichtiger inhaltlicher Bereich im Fremdsprachenunterricht der Oberstufe ist die Behandlung von Literatur. Inwiefern eignen sich literarische Texte für den Einsatz digitaler Medien? Wie lassen sich digitale Medien konkret, sinnvoll und gewinnbringend bei der Erarbeitung einer Lektüre einbinden? Welchen Beitrag können digitale Medien beim kreativen Umgang mit fiktionalen Texten leisten? In diesem Workshop erhalten Sie theoretische Grundlagen, vielfältige Anregungen sowie konkrete Anwendungsbeispiele für einen zeitgemäßen und digitalen Literaturunterricht anhand passender Englisch-Lektüren für die Oberstufe Wie kann es gelingen, Schüler*innen dazu zu motivieren, Literatur im digitalen Zeitalter zu lesen? Inwiefern eignen sich literarische Texte besonders, um interkulturelles und globales Lernen zu fördern? Die Referentin zeigt, wie Sie Lernenden einen Zugang zu Lektüren eröffnen und sie dazu motivieren, auch längere Texte zu lesen, zu analysieren und zu kommentieren und im Umgang mit fiktionalen Texten kreativ tätig zu werden.

Barbara Siebert (Oerlinghausen): Sprachliche Handlungskompetenz: Kommunikative Kompetenz im Englischunterricht am Berufskolleg

Dieser Beitrag befasst sich mit der Frage, wie die funktionale kommunikative Kompetenz der SuS im Englischunterricht (zeitgemäß) entwickelt werden kann.

Im Fremdsprachen-Unterricht am BK stehen die Förderung wie auch die Anwendung der Teilkompetenzen Hör-/Hörsehverstehen, Leseverstehen, und vor allem Sprechen (an Gesprächen teilnehmen/zusammenhängendes Sprechen) im Vordergrund. Diese Kompetenzen sollen jeweils im beruflichen Kontext entwickelt und vertieft werden.

Mit Hilfe von Anwendungsbeispielen für die Entwicklung der kommunikativen Kompetenz bekommen die Teilnehmer Anregungen für die Unterrichtspraxis und können eigene Ideen zur Unterrichtsgestaltung entwickeln, diskutieren und austauschen. Berücksichtigt werden dabei auch verschiedene Möglichkeiten zur Überprüfung und Evaluation der kommunikativen Kompetenz

Prof. Dr. Peter Hohwiller(Paderborn): Fremdsprachliche Aufsätze effizienter korrigieren

Aufsätze in den sprachlichen Fächern werden immer große zeitliche Anforderungen stellen an die Lehrkräfte, die sie zu bewerten haben. Dies gilt insbesondere für Aufsätze in der Sekundarstufe II, um die es in dem Beitrag vornehmlich gehen wird. Dennoch gibt es Kniffe, um etwa die Arbeiten eines Grundkurses etwas zügiger durchgehen zu können. Diese werden anhand praxiserprobter Tipps vorgestellt, und dabei werden alle Abschnitte des Korrekturzyklus bedacht.

In dem deutschsprachigen Vortrag werden zwar Beispiele aus dem Fach Englisch herangezogen; die vorgestellten Verfahren zur Effizienzsteigerung beim Korrigieren sind aber auch für andere Fremdsprachen wie bspw. Französisch oder Spanisch und auch für das Fach Deutsch geeignet.

Dr. Yvonne Schindler (Osterholz-Scharmbeck): Affirming Diverse Voices – Kulturelles Lernen mit Kinderbüchern im Jahrgang 5/6 anbahnen “By exposing our students to the wide range of literature that illustrates the differences and similarities our families share, we can help to build bridges between cultures."(Atkinson-Smolen (2011): Multicultural Literature and Response. Santa Barbara (CA): Libraries unlimited, S. 98).

Oma hat den Auftrag ihrer Tochter erhalten, auf ihre Enkelkinder aufzupassen. Doch hält sie sich nicht wirklich an die aufgestellten Regeln ihrer Tochter, sodass ein wilder Tag voller Abenteuer entsteht (Kinderbuch Peeny Butter Fudge von Toni Morrison). Wie können wir mit solchen Kinderbüchern die interkulturelle kommunikative Kompetenz der Schüler:innen der Jahrgänge 5/6 anbahnen? Die Fragestellung bildet den Ausgangspunkt des Workshops, in dem Kinderbücher sowie dazu passende Unterrichtsvorschläge vorgestellt werden. Kinderbücher sind besonders geeignet, da sie das Potential haben, die affektive Ebene der Schüler:innen anzusprechen und so einen Lernprozess in Gang zu setzen, der beispielsweise mit den typischen Landeskunde-Seiten aus Schulbüchern nicht in diesem Maße erreicht werden kann. Dreh- und Angelpunkt stellt die Textauswahl dar, denn nur mit geeigneten Kinderbüchern können wir kulturelles Lernen bei jüngeren Schüler:innen anbahnen. Ideal sind vor allem Kinderbücher, die bislang unterrepräsentierte Minoritäten in den Mittelpunkt stellen und dabei nicht etwaige Probleme der Figuren fokussieren, sondern alltägliche Geschichten erzählen, mit denen sich jedes Kind identifizieren kann.

Dr. Michael Mitchell (Stratford-upon-Avon): Britain After Brexit

Seven years on from the referendum, and two years after finally leaving the EU, in the year of the new King’s coronation, what conclusions can we draw about Brexit Britain?

There are several topics to consider:

National mood

Economic situation

Britain’s international relations

Political developments

UK, Scotland and Ireland

Cultural and scientific repercussions

And, of course: What are the consequences for German teachers and schools?

Dr. Katharina von Elbwart (Paderborn): Languages matter! Sprachbewusster Englischunterricht am Berufskolleg

Sprachbewusster bzw. sprachsensibler Unterricht hat in den vergangenen Jahren im didaktischen Diskurs an Bedeutung gewonnen, in dem Mehrsprachigkeit als Kompetenz gesehen wird; nicht zuletzt, da sprachsensibles Lernen die sprachliche und soziale Integration von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund fördert. Der Englischunterricht am Berufskolleg, das als Schulform von sprachlicher und kultureller Vielfalt geprägt ist, nimmt hier eine besondere Stellung ein und kann dazu beitragen, Bildungschancen in einer mehrsprachigen Gesellschaft zu erhöhen.

In diesem Workshop sollen leicht umsetzbare Möglichkeiten zur sprachbewussten Unterrichtsgestaltung im Fach Englisch aufgezeigt und gemeinsam erarbeitet werden. Dabei werden verschiedene Bildungsgänge des Berufskollegs berücksichtigt und es wird darauf geachtet, dass die vorgestellten Unterrichtspraktiken für alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrem sprachlichen Hintergrund, zugänglich sind, damit Sprachkenntnisse in der Mutter- bzw. Herkunftssprache genutzt werden können, um die Fähigkeiten in der Fremdsprache zu verbessern.

Angela Berkenkamp: Englischunterricht in heterogenen Lerngruppen

Englischunterricht alle Schüler und Schülerinnen zu erreichen, ist oft ganz schön schwer. Wie gestalte ich meinen Unterricht zielführend, wenn Schülerin A schon scheinbar mühelos komplette Sätze in der Zielsprache formuliert, während Schüler B noch mit dem Entziffern einfacher Wörter, evtl. sogar auf Deutsch, hadert? Ziel modernen Fremdsprachenunterrichts in heterogenen Lerngruppen ist es, die Schülerinnen und Schüler in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen nicht nur wahrzunehmen, sondern mein Handeln als Lehrkraft daran auszurichten und möglichst alle Lernenden aktiv in den Unterricht zu integrieren. Erfahren Sie, wie kooperatives Arbeiten auf verschiedenen Leistungsniveaus gelingt – passend zum Kernlehrplan in NRW.

Prof. Dr. Christian Ludwig (Berlin): Hello, my AI (co-)writer: Writing in the age of artificial intelligence

Artificial intelligence (AI) is here and it is going stay. Since the first AI programs in the 1950s, artificial intelligence is transforming our world. AI can be described as a set of algorithms that can change and adapt in response to data. With AI apparently shaping the way we live, it seems indispensable to ensure that today’s learners also acquire knowledge regarding generating and consuming AI-texts as well as engaging in AI-generated communication as part of their digital competence development. More recently, with the launch of generative AI (genAI) tools such as ChatGPT, AI-generated texts have become almost indistinguishable from texts written by humans. ChatGPT is not only capable of holding natural conversations but can also write texts of all types of genre. Taking the increasing accessibility of genAIs as a starting point, this contribution explores its use for writing instruction and scaffolding in the context of ELT. More specifically, it discusses how genAIs can be used in the writing classroom, allowing students to produce and improve texts but also to engage in critical discussions of questions revolving around topics such as plagiarism and text quality. Writing tasks from both the Cornelsen Lighthouse and Context series serve to illustrate how genAIs can be incorporated in an easy way and without much additional effort.

Dr. Ephrem Wellenbrock (Münster): Hörverstehen im Zentralabitur Englisch am Berufskolleg ab 2025

Ab 2025 wird die Überprüfung des Hörverstehens fester Bestandteil des Zentralabiturs im Fach Englisch. In dieser Veranstaltung werfen wir einen Blick auf die folgenden Fragen:

Wie kann ich systematisch, effizient und strukturiert Abitur relevante Überprüfungsformate für Hörtexte entwickeln?

Wie kann ich geeignete Hörtexte genau zu den thematischen Schwerpunkten bereitstellen, die jeweils aktuell im Unterricht behandelt werden?

Wie kann ich hier eine Auswahl an Hörtexten anbieten, um weitergehende Förderung zu ermöglichen?

Wie kann ich Hörverstehen zeitökonomisch und trotzdem durchgängig in meinen Unterricht integrieren?

Wie kann uns AI bei den o.g. Fragen sinnvoll entlasten?

Peter Debray (Wuppertal) / Ulrich Dannenhauer (Solingen): Methodology Matters – Englischunterricht digital: nicht die App ist „cool“, sondern ihr didaktisch sinnvoller Einsatz

Vom digitalen Schulbuch bis zur lehrwerksunabhängigen App: digitale Elemente sind in unterschiedlicher Weise zum unverzichtbaren Bestandteil eines modernen Englischunterrichts geworden.

In unserem Workshop möchten wir

- den Teilnehmenden eine kurze Übersicht über einige theoretische Ansätze zur Nutzung digitaler Medien im Englischunterricht geben (SAMR, KI etc.)

- Beispiele für die Nutzung von ausgewählten Apps im Kontext bewährter didaktischer Kategorien (funktionale kommunikative Kompetenzen, Wortschatz, Grammatik, pre-, while-, post activities etc.) aufzeigen

- die Teilnehmenden einladen, vorgestellte Apps für ihren eigenen Unterricht auszuprobieren.

Insbesondere für den praktischen Teil des Workshops wird das Vorhalten eines eigenen digitalen Endgerätes empfohlen.

Programm Französisch

Prof. Dr. Corinna Koch (Münster): Als Französischlehrkraft die Herkunftssprachen Russisch und Türkisch ohne eigene Sprachkenntnisse in den Französischunterricht einbeziehen: Systematische Hinweise zur mehrsprachigen Wortschatzarbeit mit den aktuellen Lehrwerksreihen Découvertes und À Plus!

Laut Umfragen erachten Fremdsprachenlehrkräfte das Berücksichtigen von Herkunftssprachen zwar meist als gewinnbringend, scheuen jedoch u. a. aufgrund fehlender eigener Kenntnisse davor zurück, Sprachen wie Russisch und Türkisch systematisch in ihren Unterricht zu integrieren. Dabei sind die Transfermöglichkeiten zum Französischen selbst bei distanten, d. h. nicht-romanischen, Sprachen groß. Herkunftssprachliche Lernende können z. B. bei der Wortschatzarbeit enorme Potenziale bei der Bedeutungserschließung und Memorierung nutzen: Für deutschsprachige Französischlernende intransparente Wörter wie „écran“ und „équipe“ können anhand des Russischen („экра́н“, „экипа́ж“ – keine Sorge, Audiodateien von Online-Wörterbücher wie pons.eu helfen bei der Aussprache!) und des Türkischen („ekran“, „ekip“) leicht erschlossen werden. Zudem erfährt der sprachliche Hintergrund der Herkunftssprecher:innen eine identitätsförderliche Wertschätzung. Für alle anderen Lernenden eröffnet die Einbeziehung eine Horizonterweiterung ganz im Sinne des vom Referenzrahmen für Plurale Ansätze geforderten Éveil aux langues und der Förderung der Sprach(en)bewusstheit laut Kernlehrplan.

Um sich nicht ausschließlich auf die herkunftssprachlichen Lernenden als Expert:innen verlassen zu müssen sowie die Hemmung vor dem Unbekannten abzubauen, liefert dieser Vortrag unterrichtspraktische Hilfestellungen dazu, welche konkreten französischen Vokabeln aus Découvertes und À Plus ! (Ausgaben ab 2020) sich für eine sprachspezifische vergleichende Arbeit mit besonders häufig vertretenden Herkunftssprachen Russisch und Türkisch anbieten, sowie wie genau sich wortschatzbezogene Lehrwerksaufgaben methodisch ohne großen Aufwand erweitern lassen, um Offenheit für Herkunftssprachen zu schaffen.

Adrien Payet (Ronda): La créativité au service de l'enseignement-apprentissage

Neuere Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften, der Embodied Cognition und dem Embodied Learning weisen darauf hin, dass Lernen in Bewegung zu einer längerfristigen stabilen Memorisierung von Inhalten und Sprache führen kann (Sambanis & Walter 2020). Ziel des Workshops ist es deshalb, ,Bewegungslernen‘ und dialogisches Sprechen zu verbinden. Am Beispiel einer Unterrichtsstunde (On fait de la musique?) soll der ,begehbare Dialog‘ (dialogue parcours) als sprechdidaktische Abstützung und Lernverstärker vorgestellt werden, der zwei Schritte umfasst: 1. die Rekonstruktion des Dialogs mithilfe von Bodenplakaten und 2. das sprechend-interaktive ,Abschreiten‘ des dialogue parcours.

Katinka Hermes (Köln): Sprache in Szene setzen – Theaterpraktische Methoden im Französischunterricht

Die Integration theaterpädagogischer Methoden in den Fremdsprachenunterricht bietet zahlreiche Chancen. Den Lernenden wird mithilfe dieser Übungen ermöglicht, einen lebendigen und spielerischen Zugang zur französischen Sprache zu finden, allmählich ihre Sprechblockaden zu überwinden und mehr Sicherheit im Umgang mit „geste“ und „parole“ zu erlangen. Auch die Unterrichtenden können durch die Anwendung dieser Verfahren aus der Theaterpädagogik für Abwechslung in ihrem Unterricht sorgen und in ihren Lerngruppen eine dynamische und somit motivierende Lernatmosphäre schaffen.

In meiner Veranstaltung werde ich eine Auswahl solcher Übungen und Aktivitäten aus der Theaterpädagogikvorstellen, die im Bereich der Lernniveaus A1/A2-B1/B2 sowohl die fremdsprachlichen Fertigkeiten wie Phonetik und Intonation, als auch den körperlich-gestisch, mimisch und emotionalen Ausdruck schulen, der für Sprechakte von grundlegender Bedeutung ist. Weiterhin wird auch der Umgang mit Texten berücksichtigt, indem Übungen vorgestellt werden, die einen kreativen und emotionalen Zugang ermöglichen. In der Veranstaltung werden die vorgestellten Methoden praktisch von den Teilnehmenden erprobt.

Stefanie Schäfers (Aachen): Fremdsprachenunterricht „digital“

Zeitgemäßer Unterricht, der SchülerInnen motiviert aktiv ihren Sprachlernprozess zu gestalten, der unkompliziert den Kompetenzbereich „Sprechen“ unterstützt, multimedial und binnendifferenzierend arbeitet - das klingt wie eine Wunschvorstellung vieler Lehrkräfte. Die Ausstattung der SchülerInnen mit digitalen Endgeräten an Schulen nimmt zu und damit auch die Möglichkeit für Lehrkräfte, einen solchen Unterricht Wirklichkeit werden zu lassen. Anhand praxiserprobter Beispiele möchte ich zeigen, wie „digitaler“ Fremdsprachenunterricht aussehen kann. Von multimedialen eBooks, über selbst gestaltete Filme bis zu Podcasts - dies ist einfach digital umsetzbar, auch als alternatives Prüfungsformat.

Julia Tsaruhas-Carafa (Oberhausen): Le Sénégal en classe! „Le voyage de Yao“ als Ganzschrift und Film in der Sekundarstufe I

Der zeitgenössische Jugendroman „Le Voyage de Yao“ von Véronique Tadjo erzählt die Geschichte einer schicksalhaften Begegnung zweier Menschen inmitten der senegalesischen Hauptstadt Dakar und ihrer wörtlichen sowie metaphorischen gemeinsamen Reise durch den Senegal und zu sich selbst. Diese Reise beginnt, da der dreizehnjährige Yao auf sein Idol Seydou Tall trifft, der kurzerhand beschließt, Yao zurück in dessen Dorf zu begleiten.

„Le Voyage de Yao“ ist eine mitreißende Geschichte, die von Identität, Wurzeln, Rassismus, Freundschaft und Gleichberechtigung erzählt, von der Komplexität der Zugehörigkeit sowie von einer wundervollen Reise zu den eigenen Wurzeln. Sie hilft, sich selbst mit dem Konzept der Identität auseinanderzusetzen und zieht auf eine leichtfüßige und freudige Art und gleichzeitig mit einem gewissen Tiefgang in ihren Bann.

Der Vortrag nimmt Sie mit auf einen Teil dieser Reise und zeigt Ihnen dabei Möglichkeiten der unterrichtlichen Umsetzung von kernlehrplanorientierten Zieltextformaten bis hin zu kreativen Neugestaltungen durch beispielsweise journal de lecture oder poème caviardé auch vor dem Hintergrund des blended learning.

Steffen Obeling (Köln): Zurück auf Los?! Behutsam in die Oberstufe mit Découvertes Transition

Die Einführungsphase der Oberstufe hat es oft ganz schön in sich. Die Arbeit mit ausschließlich authentischem Material, die erhöhten Anforderungen bei rezeptiven, produktiven und interkulturellen Kompetenzen und das Aufeinandertreffen verschiedenster Spracherwerbsbiografien können Lernende wie Lehrende vor gehörige Anforderungen stellen. Mit Découvertes Transition für die Einführungsphase wird der Übergang garantiert erleichtert. Schülernahe, interessante und lehrplangemäße Materialien, ein besonderes Augenmerk auf Wortschatzarbeit, integrierte Grammatikeinführung und -vertiefung sowie ein großes Differenzierungsangebot machen Découvertes Transition zu einem verlässlichen Begleiter für den Übergang. Der Referent stellt praxisnahe Beispiele vor und gibt einen Ausblick auf den Folgeband Découvertes Oberstufe.

Programm Spanisch

Alexander Gropper (Düsseldorf): Mit Lehrwerk und Künstlicher Intelligenz – Blended Learning und Medienkompetenz im Spanischunterricht

Blended Learning ist ein Lehr-/Lernkonzept, das traditionelle Formen des Lehrens und Lernens mit den neuen, digitalen Angeboten verbindet. Ein zeitgemäßer Spanisch-unterricht steht hierbei für die Mischung verschiedener Lernformen sowohl in analogen als auch in eLearning-Phasen (z.B. über schulische Tablets, BYOD oder 1:1-Ausstattung mit digitalen Endgeräten). Diese Flexibilität von Unterricht schafft große Möglichkeiten für die Differenzierung und Individualisierung von Lernprozessen und für das Handeln in spanischsprachigen Kommunikationssituationen aller Art. Gleichzeitig wird der Medienkompetenzrahmen von Anfang an aktiv in den Unterricht eingebunden.

Außerdem beschäftigt seit einiger Zeit ein weiteres Thema die Auseinandersetzung mit Lerninhalten, Hausaufgaben und Texterstellung im Spanischunterricht: der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Mit dem Ziel der Anbahnung der 21st Century Skills (Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken –"4K-Modell"), werden unterrichtspraktische Vorschläge vorgestellt, die einen zeitgemäßen und aufgabenorientierten Spanischunterricht in den Fokus stellen, der das Beste aus beiden Welten verbinden kann und versucht, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz produktiv und lernwirksam in der Unterrichtsplanung und -durchführung umzusetzen.

Henning Peppel (Verden): Zur Hörverstehenskompetenzschulung im Spanischunterricht des Sekundarbereichs II

In diesem Vortrag werden konkrete Unterrichtssettings für fortgeführte Kurse der Oberstufe vorgestellt, die auf eine Schulung der Hörverstehenskompetenz abzielen. Der Fokus liegt dabei neben einer kombinierten Schulung des Hörverstehens mit der Sprechhandlungskompetenz angesichts der kognitiven Verzahnung dieser beiden Kompetenzen auf einer schülerorientierten Erarbeitung von grundlegenden Hörverstehensstrategien sowie Möglichkeiten der Differenzierung bei der Schulung des Hörverstehens.

Mirko Ruf (Köln): ChatGPT in der Ausbildung von Fremdsprachenlehrkräften

ChatGPT in der Schule ist derzeit das bestimmende Thema in der Bildungsbubble der Sozialen Netzwerke. Dabei wird dem Tool eine disruptive Kraft innerhalb des Fremdsprachenunterrichtes zugeschrieben, da viele gängige Aufgabenformate von der KI in einer atemberaubenden Geschwindigkeit auf einem Niveau erledigt werden, das Lernende erst nach Jahren Unterricht erreichen würden. Braucht es zukünftig noch Fremdsprachenlehrkräfte, wenn die Hürden der Fremdsprache vom Computer genauer und schneller genommen werden? Was bedeutet dies für die zukünftigen Lehrkräfte? Wie können sie an den Universitäten auf die neue Realität – die sich in immer schnellerem Thema ändert – vorbereitet werden? Welche fachdidaktischen und fachwissenschaftlichen Inhalte sowie Prüfungsformate werden in naher Zukunft relevant?

Dorothee Vogelsang (Soest) / Olga Weiß (Remscheidt): Más vale prevenir que cur(r)ar – Etablierung einer Feedbackkultur im Spanischunterricht

Das Einholen von Feedback wird im Fremdsprachenunterricht oftmals als aufwendig, zeitraubend und wenig nachhaltig wahrgenommen. Es lassen sich jedoch leicht motivierende Feedbackformate einführen, die dazu beitragen, eine Feedbackkultur zu etablieren und zugleich Lehrkräfte im Unterricht zu entlasten. Diese zielen darauf ab, neben den funktionalen kommunikativen auch die lateralen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Nach einer kurzen theoretischen Einführung werden in diesem Vortrag unterschiedliche Feedbackformate aus der Unterrichtspraxis präsentiert, die unmittelbar in den eigenen Unterricht integriert werden können.

A más tardar cuando se aprenden los tiempos del pasado el español se vuelve una lengua compleja. Si en la ejercitación atendemos exclusivamente a la corrección, el resultado es la frustración. Más importante es entusiasmar al alumnado a la hora de descubrir algo que no existe en la lengua alemana. Con ejercicios adecuados hago una propuesta para practicar de modo diferente el uso de los tiempos del pasado.

Simone Reif (Westerburg): Der Einsatz von Mysteries im Spanischunterricht

In diesem Vortrag werden konkrete Einsatzmöglichkeiten von Mysterys im Spanischunterricht vorgestellt.

Bei dieser aktivierenden und problemorientierten Lernmethode, gehen die Lernenden ähnlich wie bei einem Kriminalfall vor: In Kleingruppen spüren sie Zusammenhänge zwischen ungeordneten und unstrukturierten Informationen auf, ehe sie daraus Schlussfolgerungen ziehen, um schließlich die problemorientierte Leitfrage beantworten zu können. Diese wird am Ende durch die Präsentation des erarbeiteten Wirkungsgefüges vorgestellt und diskutiert. Die Arbeit mit Mysterys soll es Schülerinnen und Schüler ermöglichen, komplexe globale Zusammenhänge (auf gesellschaftlicher, kultureller, politischer oder ökonomischer Ebene) zu verstehen und zu reflektieren.


Logos

Zeitliche und inhaltliche Änderungen und Programmergänzungen sind möglich.